Buchkunst - das ist ein weites Feld. So würde es womöglich Fontane seinen alten Briest formulieren lassen. Vom schön gestalteten Buch bis hin zum Objekt kann Vieles darunter verstanden werden, je nach dem, wie eng man den Begriff fassen möchte.

Das ist der Eingang zum Atelier. Hinter der prosaischen Fassade steckt ein mit altem Mobiliar ausgestattetes Buchkunstatelier, das von Zeit zu Zeit der angenehmen Duft von Leinölfirnis erfüllt.

Über die Jahre ist ein solider Fundus an historischen Bleischriften zusammengekommen. Die alten Schriften wurden von Druckbetrieben ausgemustert, weil im modernen Printbereich Kosten- und Zeitdruck so groß geworden sind, dass gewerbliche Druckereien auf der Basis von Bleisatz und Buchdruck schon lange nicht mehr existieren können. Handsetzer und Buchdrucker sind auch keine Lehrberufe mehr. Nun stehen die - zum Teil von namhaften Schriftschneidern entworfenen - schönen alten Schriften für künstlerische Projekte zur Verfügung.

Sorgsam muss Letter für Letter im Winkelhaken zur Zeile gesetzt, jede Zeile mit Blindmaterial geschlossen, Zeile für Zeile zur Kolumne gefügt werden. Alles von Hand.

Die Druckform wird in der Presse geschlossen - auch hier gehört das Typometer zum alltäglichen Werkzeug. Sind alle Korrekturen ausgeführt und ist der Satz mit den Schließzeugen geschlossen, dann kann gedruckt werden - Bogen für Bogen muss dazu von Hand angelegt und durchgekurbelt werden.

Ein Plakat und seine Druckform - die Andruckpresse Marke Korrex feiert im Jahr 2006 ihren runden Geburtstag: sie ist exakt ein halbes Jahrhundert alt. Konzipiert und gebaut, um Korrekturfahnen abzuziehen, ist sie seit 1999 das fundamentale Arbeitsgerät für alle buchkünstlerischen und originalgraphischen Projekte im Buchdruckatelier bleiklötzle.

Menschen-Würde-Rechte

Ein Doppel-Leporellobuch mit ausgewählten Artikeln aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte - als Buch und als Objekt zu verwenden. Limitierte Auflage von 5 Exemplaren - eines davon im Besitz der Neuen Bibliothek von Alexandria.